21.Juli 2012 Karakorum highway
am sonntag in der früh vollbepackt losgefahren (man weiss ja nie ob einkaufsmöglichkeiten vorhanden sind, hungerpanik) und schön langsam in die höhe geradelt. am ende waren es knapp 150 km und knapp 1800 hm. ging überraschend einfach. nur die umgebung ist enttäuschend.
eher geröll und ein 200 mw kraftwerksprojekt.
also übernachtete ich auf über 3100 m höhe, um am montag den 4100 m hohen ulugrabat daban pass locker fahren zu können.
wenn es stimmt, brauche ich vor der höhe keine angst zu haben, da ich ja letzte woche auch so hoh war und der effekt zwei wochen anhalten sollte.
und noch eine gute nachricht: meine letzte neue kette funktioniert, obwohl die kassette und die kettenblätter aus stahl schon 9000 km verwendet wurden. der siryl hatte schon nach 2000km geschwitzt. jetzt wissen wir es……:-))
und neues material ist in indien in sicht, allerdings erst nach manali…..
am montag bin ich dann über besagten pass geradelt, bei graupelschauer und böhigem wind.
irgendwie ist es hier kälter als am pamir. dafür wurde die landschaft immer schöner und ich wurde zum beliebten fotomotiv von chinesischen touristinnen…. die hihi abteilung.
ein traumblick auf den 7546 m hohen muztagata hat mir aber den tag versüsst.
und nach guten 120 km habe ich einen schönen zeltplatz am fluss gefunden, 20 km vor taxkorgan. dort hätte ich hinfahren können, aber in ländern wie diesen liebe ich mein zelt. übersichtlich, oft einen schönen ausblick, sauber und ruhig………und wifi gibt es hier eh nicht…….
am dienstag ging es dann eher locker durch den chinesischen zoll und direkt in den liegebus nach pakistan. in grenznähe darf ich in diesem land einfach nicht radeln.
der bus war voller pakistanischer studenten aus lahore und einigen asiatischen touristen.
wir hatten viel spass, die landschaft war eher enttäuschend.
nach 6 stunden sind wir dann im pakistanischen sost angekommen und ich machte mich auf den schlechten weg nach gulmit. die studenten wollten mich mit einem taxibus mitnehmen, um schneller bei der fähre in gulmit zu sein, die seit dem großen felssturz notwendig ist, da die straße und rund 300 häuser unter wasser stehen. aber tapfer…..;-)
radelte bis 22 uhr auf umwegen bis 4 km vor gulmit, um dann in dunkler nacht mich und meinen schlafsack in der botanik zu entfalten. der sternenhimmel war die belohnung…….
am nächsten morgen von der sonne geweckt, ging es durch paradiesische terrassenanlagen nach gulmit im hunzatal.
die hier wohnhaften ismaeliten sind sowas von herzlich und aufmerksam……
so stellen wir uns pakistan nicht vor….
leider mußte ich erfahren, dass meine gestrigen reisepartner aus dem bus mit dem boot verunglückt sind und schwer verletzt wurden. der fluss war wegen sprengarbeiten gesperrt und die haben sich auf umwegen ein boot organisiert……
am mittwoch war kein fährverkehr und so blieb ich in gulmit bei guter küche, traumhafter landschaft, freundlichen gesprächen und einem netten homestay.
donnerstag morgen fuhr ich ca.10 km mit dem boot bis zur felssturzstelle
und von da auf schlechter strasse mit viel staub nach aliabad, um dort bei einem zollbeamten zu mittag zu essen. nett, oder?
danach gab es noch 30 minuten einen richtigen sandsturm (mit knirschenden zähnen ) und anschliessendem regen.
und einen zeltplatz zu finden ist in einem so engen tal gar nicht so einfach, aber möglich….;-)
freitags ging es dann weiter durch das enge, eintönige tal mit einigen schönen weitungen.
und der teilweise schlechte strassenzustand beschäftigt mein rad nachhaltig…..:-(
auch tragen die männer zunehmend lange bärte und blicken nicht mehr so freundlich :-\.
das problem der ismaeliten ist die ablehnung von tourismus einiger fundamentalisten.
und wenn es dann zwischen schiiten und suniten kracht (wie im april in gilgit geschehen), bleiben die touristen aus.
ich finde gilgit den momentan spannendsten ort am karakorum highway.
viele kleine geschäfte mit regem handel und tollem angebot.
morgen beginnt der ramadan und ich bin schon gespannt auf die auswirkungen.
ein schöner aspekt dieser reise sind auch die sich langsam verändernden gesichter. wirklich sehenswert. vor allem die pakistanis haben viele charakterköpfe.
und schön geschmückte trucks……
von dem renomierten architektenduo www.nowheremekanika.com mit der galerie nev in istanbul habe ich eine einladung erhalten.
die arbeiten auch mit stahlmöbeln und sind glaube ich recht begeistert…..schau ma mal…….